Infos

Kondition und körperliche Vorbereitung

Grundsätzlich kann jeder körperlich gesunde Mensch die Tour bewältigen. Uns sind Begehungen mit Kindern im Alter von sieben Jahren genauso bekannte wie durch “reifere Semester” deutlich über siebzig. Über 500 Kilometer Wegstrecke und ca. 20000 Höhenmeter sind jedoch keine Kleinigkeit. Es ist eine Sache an einem Tag 30 km Wegstrecke zu bewältigen, aber 28 Tage hintereinander mit 15 kg Rucksack sind eine ganz andere Belastung.

Iasrufer: die Strecken im Flachland sind anstrengend.

Iasrufer: die Strecken im Flachland sind anstrengend.

Wer sich selbst und seine eigene Leistungsgrenzen noch nicht kennt, sollte im Frühjahr mehrere Vorbereitungsgtouren einplanen. Dabei sollte die Ausrüstung (Schuhe, Rucksack, Gewicht) genau so sein, wie später auch für die Tour geplant. Überraschenderweise sind bei dem Weg vor allem auch die “Flachlandetappen” mit 30km und mehr eine Herausforderung. Wer nicht in der Nähe der Alpen wohnt kann sich deswegen auch ganz gut vorbereiten, in dem er einfach mal ein 30 Kilometer entferntes Wanderziel aussucht und am Samstag morgens hinläuft. Am Sonntag geht es dann zurück. Ohne Schummeln! Wenn sich die Füße am Montag morgen noch gut anfühlen und man nicht am Krückstock läuft, ist man gut vorbereitet

Alpine Gefahren und bergsteigerisches Können

Aufstieg durch’s Val Setus auf die Sella.

Aufstieg durch’s Val Setus auf die Sella.

Die Alpen sind ein Hochgebirge (wer hätte das gedacht …) und der Venediggeher muss sich auf die Gefahren dieser im Vergleich zum Flachland menschenleeren und ursprünglichen Landschaft einstellen. Dazu ist Erfahrung nötig.
Für Venedigwanderer ohne alpine Erfahrung ist es ratsam, bei der örtlichen Alpenvereinssektion ein geführtes Tourenwochenende in den Alpen zu machen und sich auf diese Weise zu informieren.

Die Venedigtour ist natürlich keine Himalaya-Expedition, Kletter- oder Eiskenntnisse sind nicht erforderlich. Trotzdem sei hier vor Selbstüberschätzung gewarnt. Sie ist der größte Feind des Bergwanderers. Mehr Infos zum Thema Gefahren findet ihr hier.

Literatur

Ludwig Graßlers Karte mit Wegmarkierungen  aus den 70ern.

Ludwig Graßlers Karte mit Wegmarkierungen aus den 70ern.

Wir sind die Tour einmal zuhause komplett im Kopf “durchgegangen” und haben uns dabei die Karten und Führer genau angesehen. Das macht man am Besten an einem verregneten Sonntag Nachmittag, an dem man sonst nichts anderes vor hat. Erstens steigert das die Vorfreude und zweites weiß man, auf was man sich einlässt. Einen kompletten Satz Karten und die wichtigste Literatur hatten wir im Rucksack dabei.

Sprache

Pfitscherjoch Grenze

Entgegen der landläufigen Meinung kommt man in Italien nicht überall mit Deutsch durch. Die Etappen ab Belluno gehen durch Gegenden, in denen deutsche Touristen selten sind. Wir fanden es ganz nützlich, zuhause ein paar Mal eine Sprachkassette anzuhören. Zusammen mit dem Sprachführer in unserer Literaturliste ist man gut vorbereitet.

Reservierungen

Manche Bergsteiger haben die Übernachtungsquartiere für die ganze Strecke vorgebucht. Wenn man mit einer Gruppe ab drei Personen unterwegs ist, ist das sicher ratsam. Viele der Hütten und Quartiere am Weg haben nicht viele Schlafplätze und man kann Probleme bekommen. Vor allem im italienischen Flachland und auf machen Dolomitenhütten wurde es zeitweise eng. In unserem Wanderführer ist eine Liste von Telefonnummern der Unterkünfte abgedruckt.

Wir haben auf eine durchgehende Reservierung verzichtet, um flexibler zu sein. Gelegentlich haben wir mit dem Handy vorher in der Hütte angerufen. In den Dolomiten kann man den Wirt bitten, bei der nächsten Hütte anzurufen. Angeblich kann man die Dolomitenhütten auch per Internet reservieren. Einen entsprechende Link findet ihr auf unserer Linkseite.

Ausrüstung

Dazu schreiben wir eine eigene Seite. Man kann die Bedeutung der richtigen Ausrüstung nicht überbetonen.

Reisezeit

Die beste Reisezeit für den Traumpfad sind die Monate Juli und August. Frühe Starts im Juni sind möglich, allerdings ist dann mit verschneiten Pässen und Berggifeln zu rechnen. Man sollte sich dann vor der Tour durch Anruf bei den Berghütten erkundigen, wie die Wegbedingungen sind. Starts im September sind möglich wenn die Wetterbedingungen stabil bleiben. Die Hütten in Italien werden dann aber schon geschlossen sein und man muss sich mit einem Zelt behelfen.

Sonstiges

Einige weitere Hinweise geben wir auf unserer Tipps-Seite und bei den Tourenbeschreibungen. Alles was wir hier schreiben ist natürlich nur unser subjektiver Eindruck. Wenn ihr andere Erfahrungen gemacht habt oder etwas ergänzen wollt, dann mailt uns bitte. Wir nehmen neu Infos gerne auf.

14 Gedanken zu „Infos

  1. Felix Klickermann

    Hallo,

    erstmal ein großes Lob an die tolle und informative Seite zur Alpenüberquerung!

    Ich möchte vom 10. bis 30. Mai die Strecke Zugspitze-Belluno wagen und euch dazu
    fragen, was ich dabei zu beachten habe. Sind zu dem Zeitpunkt schon die Hütten
    offen? Ich würde demnächst eine DAV-Mitgliedschaft dazu beantragen. Und wie
    wird das Wetter in der Zeit sein? Mit welchen Temperaturen habe ich auf der Strecke
    zu rechnen und ist es ohne Probleme möglich dort zu zelten?

    Vielen Dank für eure Hilfe, ich freue mich sehr auf die Reise.

    Liebe Grüße,
    Felix

    1. Stefan Artikelautor

      Mai ist für die Strecke viel zu früh. Die Hütten sind nicht dein Problem sondern vor allem auch der Schnee. Die Pässe sind fast alle noch verschneit. Vor Mitte/Ende Juni würde ich nicht zu der Tour raten. Hütten in den höheren Lagen machen meistens etwa ab Pfingsten auf.

      1. Silvio Meile

        Ich würde die Strecke München-Venedig gern von 10. Mai (Pfingsten) bis 7. Juni gehen. Ein anderes Zeitfenster steht mir leider nicht zur Verfügung. Ich habe recht gutes Equipment, mit dem ich auch schon in Lappland unterwegs war. Gilt Dein Rat auch an dem Fall?

        1. Stefan Artikelautor

          Aus meiner Sicht nicht ratsam und wirklich gefährlich. Ich sage es immer wieder: ich habe selbst in meiner Jugend Wintertouren gemacht. Die Alpen sind im Winter nicht zu unterschätzen. Nordlanderfahrung ist schön und gut, aber Lawinen und vereiste Abstiege können eine ernste Gefahr darstellen. Wir hatten dieses Jahr zwar bisher einen schneearmen Winter, wenn es anhält wäre dieses Jahr besser als viele Jahre zuvor. Dennoch sind die Risiken groß. Der Aufstieg ins Schlauchkar zur Birkarspitze ist bei Schnee schon nicht ohne, der Abstieg durch’s Birkar wirklich gefährlich. Dito der Übergang von der Lizumer zum Tuxer Gletscher. Aufstieg zur Friesenbergscharte mit schwieriger Wegfindung im Winter, Abstieg durch die Scharte bei Schnee und Eis eine sehr ernste Sache. Gliderschartl mit sehr schwieriger Wegfindung im Winter. Wirklich gemein wird es dann aber bei Schneelage in der Sella. Lawinengefahr und sehr schwierige Wegfindung bei schlechter Sicht. Fazit: ich würde mir trotz 4 Jahrzehnten alpiner Erfahrung, Hochtouren- und Wintererfahrung diese Tour zu der Jahreszeit nicht zutrauen.

  2. durst

    Selbst Ende Juni/Anfang Juli können manche Wege noch gesperrt sein. Auf jeder Hütte mit dem Wirt sprechen und dann eben auch Alternativrouten gehen. Nicht sklavisch am Streckenplan festhalten und es wird eine = Deine traumhafte Wanderung.

  3. Tanja

    Moin

    Ich werde meinen Sommer auf dem Traumpfad verbringen und wenn mich nicht der Mut oder die Muße verlässt tatsächlich von München bis Venedig laufen. Ich möchte aber nur ungern in Hütten schlafen. Hat also jemand hier Erfahrungen damit mit dem Zelt unterweggs zu sein auf der Route? Also gibt es die Möglichkeit in der Nähe der Hütten/Gasthöfe zu campen und dennoch die Duschen und sogar nen Herd mitzunutzen?
    Ich kann auch die Hütten durchtelefonieren, aber ich dachte ich frag vorher einmal hier.

    Vielen Dank schon mal und nen lieben Gruß

    1. Ulrike

      Hallo Tanja.
      Schön, hier eine Gleichgesinnte zu finden! Ich plane ebenfalls die gesamte Strecke diesen Sommer zu gehen. Ich werde Mitte Juni starten und habe dann knappe zwei Monate zeit, um stressfrei anzukommen und noch im Meer zu planschen. Wie Du möchte auch ich draussen schlafen.
      Ich habe ein paar Fragen udn würde mich freuen wenn Du Dir die Zeit nehmen kannst, zu antworten.
      Wie war Deine Reise auf dem Traumpfad? Hat alles so geklappt wie Du es Dir gewünscht hast? Hast Du draussen schlafen können? Wie sieht es mit dem Budget aus?
      In freudiger Erwartung,
      Ulrike 🙂

  4. Bettina Wacker

    Hallo,
    ich plane, den Traumpfad im Juli (Zeitraum ca. 1.7.-8.8.) zu begehen. Leider findet sich in meinem Freundes- oder Bekanntenkreis niemand, der Lust oder Zeit hat, mich zu begleiten. Gibt es die Möglichkeit, sich Gruppen anzuschließen? Ich bin unsicher, ob ich es wagen kann, die Tour alleine in Angriff zu nehmen… (Das traditionelle Treffen am 8.8. auf dem Münchner Marienplatz ist für mich aus Zeitgründen nicht machbar.)
    Viele Grüße
    Bettina

    1. Ulrike

      Hallo Bettina.
      Ich plane ebenfalls den Traumpfad zu gehen und habe etwa 2 Monate zeit dafür.
      Ich habe ein paar Fragen und freue mich wenn Du Dir die Zeit nehmen kannst, zu antworten.
      Wie war Deine Reise auf dem Traumpfad? Hat alles so geklappt wie Du es Dir gewünscht hast? Hast Du in Hütten übernachtet oder draussen geschlafen? Wieviel Geld hast Du ungefähr für den Weg verwendet?
      In freudiger Erwartung,
      Ulrike 🙂

  5. Leander Becker

    Hejho,

    würde die Strecke gerne im Sommer 2017 mit meinen Pfadfinderfreunden laufen.
    Da wir alle studieren und daher eher knapp bei Kasse sind, hätte ich gerne gewusst mit welchen Kosten man ungefähr rechnen muss. Wir haben Ausrüstung aller Art, es geht also nur um Kosten für Hütten und dort erhältliche Verpflegung. Falls es dazu Informationen auf dieser Seite gibt reicht mir auch der Link, ich habe dazu leider nichts gefunden.
    Außerdem interressiert mich ebenfalls die Möglichkeiten auf der Route zu zelten und inwiefern man sich dabei selbst versorgen kann, sprich, was ist auf den Hütten erhältlich bzw. welche Einkaufsmöglichkeiten gibt es unterwegs.

    Vielen Dank im Vorraus und Gut Pfad,
    Leander

    1. Ulrike

      Hej Leander
      same here
      Allerdings würde ich alleine starten. Ich interesseire mich auch fürs draussen-schlafen und finde keine eindeutigen Aussagen. Auch die Sache mit dem Budget ist wichtig.
      Hast Du Antworten gefunden?
      VlG
      Ulrike

    1. Stefan Artikelautor

      Das ist zu spät für den größten Teil der Strecke. Was gerade noch Klasse geht ist
      – Weg von München rauf zum Karwendelhaus, Hütten sind aber schon alle zu. Kreativität nötig.
      – Vom Inntal rauf zur Lizumer über Wattental.
      – Weg vom Belluno nach Venedig
      Alles andere ist gefährlich, wir hatten bei den Regenfällen vorletzte Woche schon den ersten Schnee in den Dolomiten. Wettersturz mit Schneefall und kompletter Unbegehbarkeit der Wege kann jederzeit passieren.

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